
Kita- und Schulaufsichten in Berlin damit zu beauftragen, die Kulturelle Bildung fest in ihrer Begleitung zu verankern und gezielt zu multiplizieren.
Problem und Ziel
Die Berliner Kindertageseinrichtungen und die allgemeinbildenden Schulen orientieren sich einerseits verbindlich am Bildungsprogramm und den Rahmenlehrplänen und entsprechenden Instrumenten der Qualitätssicherung. Hier finden sich nicht nur Themen und Inhalte, sondern diese beschreiben grundsätzliche Anforderungen an Kulturelle Bildung und repräsentieren Qualitätsstandards. Anderseits sind Qualitätskriterien der Kulturellen Bildung in Schule & Kita seitens der Bildungs- und Kulturverwaltung beschrieben (u.a. Rahmenkonzept Kulturelle Bildung, Projektfonds Kulturelle Bildung und vor allem das SEP Kulturelle Bildung vom ISQ Berlin, das sehr konkrete Elemente der kulturellen Schulentwicklung bündelt. Es ist eine Selbstevaluationsplattform für allgemeinbildende Schulen.). Auch sind Kriterien für die Profilentwicklung zur Kulturschule in Berlin hinlänglich beschrieben.
Handlungsoptionen
Entlang der vorhandenen Qualitätskriterien innerhalb der Bildungsprogramme/-curricula, solten verbindliche Validierungsprozesse eingeführt werden, z.B. die Kulturelle Bildung als Teil des schulischen Bildungsmonitorings zu verankern, es bei Lernstanderhebungen bzw. Vergleichstest mit einzubeziehen und es als integralen Teil schulaufsichtlichen Handels und in die Kriterienkataloge von Schulinspektion zu implementieren. Auch in der frühkindlichen, vorschulischen Bildung können Kriterien der Kulturellen Bildung für die Qualitätsentwicklung der Einrichtungen bzw. im Bildungsmonitoring abgebildet werden. Sie würden Blickwinkel erweitern und neue Impulse für die vielfältige Abbildung kindlicher Entwicklung einbringen. Das BeoKiz-Verfahren, das in Berliner Kitas seit 2024 zum Einsatz kommt und wissenschaftlich fundiert ist und die ganzheitliche Beobachtung, Dokumentation und Einschätzung kindlicher Entwicklungs- und Lernprozesse abbildet, ist ein Instrument, in dem Aspekte Kultureller Bildung stärker eingebunden werden könnten. Sind Kriterien der Kulturellen Bildung in den Instrumenten integriert, findet auch Kulturelle Bildung sukzessive in den Bildungseinrichtungen statt.
Umsetzung
Es gibt in Berlin Instrumente für das Monitoring von Bildungseinrichtungen und den Entwicklungs-/Lernständen der Kinder- und Jugendlichen, für deren Dokumentation und Einschätzung. Die Qualitätskriterien von Kultureller Bildung für Heranwachende sind ebenso beschrieben. Beides zusammenzuführen, um Angebote der Kulturellen Bildung in den Bildungseinrichtungen nachhaltig zu implementieren, ist ein logischer Schritt. Wenn Prüfkriterien für Kulturelle Bildung zum Einsatz kommen, stärkt das ihre Relevanz.
Kulturelle Bildung als Teil von Schulprogrammen bzw. Profilbildung zu beschreiben, unterstützt durch Instrumente wie das SEP Kulturelle Bildung oder den Kulturfahrplan der Kulturagent*innen, bewirkt die Nachhaltigkeit von Angeboten der Kulturellen Bildung in Bildungsinstitutionen. Entsprechende Zielvereinbarungen sind dabei verbindliche Instrumente zur Reflexion und Weiterentwicklung.
Die Items für Kulturelle Bildung aus den Rahmenlehrplänen, -konzepten, -programmen oder Qualitätsrichtlinien u.a. sind allen Akteuren in der Bildungsadministration bekannt und werden durch das breitgefächerte Berliner Unterstützungssystem verpflichtend angewendet, multipliziert und eingefordert.
Der Berliner Runde Tisch Kulturelle Bildung in Kita und Schule (BeRuTiKuBi) hat sich die Rahmenbedingungen, Instrumente, Regelungen und Vorlagen, die es für die Umsetzung der Kulturellen Bildung für Kitas und Schulen in Berlin gibt, angesehen und hinsichtlich deren Wirksamkeit und Weiterentwicklung nachfolgende Schlussfolgerungen zusammengefasst:
Hinsichtlich der oben skizzierten Handlungsempfehlung bedeutet das exemplarisch für das Selbstevaluationsportal Kulturelle Bildung (SEP)
Was ist das Selbstevaluationsportal Kulturelle Bildung (SEP)
- Verantwortlich für das Instrument ist das ISQ / Institut für Schulqualität des Landes Berlin e.V.,
- Fragenkatalog bildet Kriterien von Kulturelle Bildung für Berliner Schulen ab (Schulprogramm, Bildungselemente, Beteiligung, Kooperation, Raum, Qualifizierung),
- Instrument zur Selbstevaluation schafft Raum für Reflexion und Austausch in Schulteams,
- Es ist eine Grundlage für Indikatoren der Kulturelle Bildung in Schule – kann auch als anregendes Moment für Kulturelle Bildung wirken und genutzt werden,
- Es ist wichtig für die Kulturelle Bildung, dass es für Schulen diese Instrumente zur Orientierung im Themenfeld gibt.
Was muss im Selbstevaluationsportal Kulturelle Bildung (SEP) angepasst werden?
Lücken:
- Die Nutzung des Tools ist für die Schulen freiwillig und hat keine bindende Wirkung
- Berliner Schulen kennen i.d.R. das Tool SEP Kulturelle Bildung nicht,
- Die Programme der Kulturellen Bildung in Berlin sind hier als Multiplikator*innen angesprochen, die Fragen mit Schulen zu erörtern.
- Aktuell ist keine weitere Verbindlichkeitsnovellierung bzw. Weiterentwicklung bekannt.
- Das SEP ist deshalb aktuell noch kein oder kaum ein Hebel für die Entwicklungsziele der Schule auf der Ebene kultureller Schulprofilentwicklung.
Empfehlung:
- Kulturelle Bildung muss zukünftig Teil von Bildungsmonitoring/-berichterstattung werden, dann sind die beteiligten Schulen motiviert und es „lohnt sich für sie“.
- Die Programme der Kulturellen Bildung können zum SEP Kulturelle Bildung auch Qualifizierungen entwickeln und umsetzen.

