Die im reformierten Zuwendungsrecht und in der Landeshaushaltsordnung angelegten Möglichkeiten für mehrjährige und nachhaltige Förderung auch bei Kultureller Bildung verbindlich umzusetzen.
Ausgangslage
Die Kulturelle Bildung in Berlin wird überwiegend über zeitlich befristete Projektförderungen finanziert. Das führt zu Unsicherheiten bei Trägern, Fachkräften, Akteur*innen und bei langfristiger Angebotsplanung.
Mit der Reform des Berliner Zuwendungsrechts (2024) bestehen nun rechtliche Möglichkeiten, Förderungen über mehrere Jahre hinweg zu bewilligen. In der Praxis werden diese Spielräume jedoch noch nicht ausreichend genutzt, insbesondere nicht im Bereich der Kulturellen Bildung.
Warum sind mehrjährige Förderungen wichtig?
- Nachhaltigkeit: Kulturelle Bildungsarbeit entfaltet Wirkung erst durch Kontinuität und langfristige Beziehungen vor Ort
- Fachkräftebindung: Verlässliche Strukturen ermöglichen faire Honorare und soziale Absicherung für freie Akteur*innen
- Effizienz: Mehrjährige Förderung reduziert Verwaltungsaufwand und schafft Planungssicherheit
- Wirkung: Dauerhafte Programme sichern Qualität und Teilhabe statt immer neue Projekte zu starten und beenden zu müssen
Wie kann das gelingen?
1. Verbindliche Umsetzung der Reformen
- Programme in mehrjährige und überjährige Förderung bringen
- Förderprogramme für Kulturelle Bildung explizit auf 3–5 Jahre anlegen
2. Strukturförderung etablieren
- nachhaltige Förderung langfristiger Programme
- Übergang zu konzeptgebundener Regelfinanzierung oder institutioneller Förderung
- Orientierung an Wirkung, Qualität und Nachhaltigkeit
3. Verwaltung & Praxis verzahnen
- Entwicklung von Rahmenvereinbarungen oder mehrjährigen Zielvereinbarungen zwischen Land und Trägern
- Frühzeitige Haushaltsplanung über Legislaturperioden hinaus
Mit der Umsetzung dieser Empfehlung kann Kulturelle Bildung planungssicher, verlässlich und mit klarer öffentlicher Verantwortung von einer Projektlogik zu einer Strukturverantwortung entwickelt werden.
